Aktionen und Berichte
Teilhabe an Gesellschaft und Politik im Alter durch den Seniorenbeirat
Anlässlich der Pensionistenversammlung am 09.11.2022 hatte Alexander Volta den Vorsitzenden des Seniorenbeirats der Landeshauptstadt München, Dr. Reinhard Bauer, als Referenten eingeladen. Dieser ist durch zahllose Tätigkeiten und Funktionen, wie beispielsweise ehemaliger Stadtrat, ausgewiesener Experte zum Thema.
Bedauerlicherweise war die Wahlbeteiligung der berechtigten über 60 Jahre alten Wählerschaft zur Seniorenvertretung im Juni dieses Jahres marginal. Schade, dass so wenige der über 348000 Menschen für ihre Anliegen auf diesem Weg eintraten.
Lösungen und Verbesserungen für die ältere Generation zu suchen durch die intensive Zusammenarbeit mit den kommunalen Behörden ist eine der zentralen Aufgaben des Seniorenbeirats. Auch durch vertrauensvolles Zusammenwirken von Seniorengruppen, Ämtern, Wohlfahrtsverbänden und -organisationen wird dies angestrebt. Die Facetten des Lebens im Alter stellt das Gremium nachdrücklich in den genannten Zirkeln dar.
Bereits seit den 70-er Jahren wird eine aktive Beteiligung der Älteren überlegt, sollte an sich gesetzlich längst geregelt sein. Dies ist aber bis heute nicht geschehen, und die Handhabung liegt wohl eher auf den Regierungsebenen, was eine Art Flickenteppich in der tatsächlichen praktischen Umsetzung zur Folge hat.
Das Instrument der Seniorenbeiräte wurde jedoch gegründet und nahm seine Arbeit auf. Üblicherweise wird einmal im Monat getagt.
In der Quintessenz seines Vortrags führte Dr. Bauer sehr anschaulich, humorvoll und mit mehr oder weniger feiner Ironie die Schwerpunkte und Tätigkeiten des Gremiums aus.
Der Schwerpunkt ist Soziales, Altersarmut, Einzelfallhilfe, Wohnen und Mieten, Sozialversorgung (Renten), Gesundheit und Pflege, Vermittlung der digitalen Möglichkeiten, Mobilität und Verkehr, Kultur und Bildung, Sicherheitsberatung, spezifische Probleme im Umgang und in der Einstellung zu Migration und die Aufklärung und aktive Mithilfe der Älteren zu Klima- und Umweltfragen. Hier sind relevante Ideen der älteren Generation besonders gefragt.
Die einzelnen Bereiche unterfütterte der Referent mit praktischen Beispielen und Angeboten. Einige davon: In jedem Stadtteil gibt es Alten- und Servicezentren (ASZ), die individuelle und jedwede Hilfestellung leisten. Es gibt die Tafeln zur Essensversorgung für Bedürftige und finanzielle Einzelfallhilfe seitens der Stiftungen. Keiner muss auf der Straße leben! Ausdrücklich lobte Dr. Bauer im Gegensatz zum „Pflegepapst“ Claus Fussek den Standard in vielen Pflegeheimen. 300 Einzelgespräche mit positivem Tenor hat er selbst geführt. Nun ja, doch ein eher kleiner Querschnitt, aber generell scheint nicht überall alles im Argen diesbezüglich zu liegen. Auch innere Reformen werden in den einzelnen Betrieben nun angegangen, nicht zuletzt, weil der Bundesminister für Gesundheit diese unterstützt und vorantreibt. Auch er stellt ja vielen Heimen und deren heldenhaftem Personal ein durchaus positives Zeugnis aus. Im Übrigen gibt es eine „Beschwerdestelle Pflege“, an die sich Betroffene und/oder deren Angehörige wenden können. Dazu gibt es einen Flyer, erstellt von der Landeshauptstadt. Die kulturelle Teilhabe, Nahrung für Herz und Seele, ist dem Beirat ein besonders wichtiges Anliegen. Nicht ausreichend der sonntägliche Zugang für 1€ Eintritt in die staatlichen Sammlungen.
Als wenig effizient wurde der auch existierende Behindertenbeirat dargestellt, scheint noch ausbaufähig.
Erfreulich ist der allmähliche Wandel in der Gestaltung der altersgerechten Verkehrsinfrastruktur.
Die Frage stellt sich, weshalb all diese guten Anliegen und Ziele vielen älteren Menschen offenbar nicht geläufig sind oder sie sich nicht persönlich angesprochen fühlen. Kommunikationskampagnen scheinen dringend notwendig. Kinder und Alte haben keine Lobby, heißt es, ja, aber eine wesentliche Aufgabe der Seniorenbeiratsgremien müsste und muss es sein, hier kräftig die Werbetrommel zu rühren und für mehr Bekanntheit zu sorgen.
Aber genauso gefragt sind wir selber und aufgerufen zu tätiger Mithilfe. Es geht um unsere Belange. Sich zurücklehnen und erwarten, dass „die Politik“ es schon richten wird, ist naiv. „Ärmel aufkrempeln, zupacken, aufbau‘n“ hat Wolf Biermann in ganz anderem Zusammenhang mal gesungen. Passt zu uns und heute aber ganz genauso.
Dorothea Wilhelm
Tropfen auf dem heißen Stein…?
Aktueller Lehrermangel – Was einer Pensionistin dazu so durch den Kopf geht
48 Jahre liegen zwischen den beiden Fotos, fast ein halbes Jahrhundert zwischen Studienbeginn und Pensionierung, fünf Jahrzehnte hautnah miterlebte Abfolgen von Lehrerüberschuss und Lehrermangel.
Vor 50 Jahren gab es so viele Studenten für das Volksschullehramt, dass die Stufen in den Lehrsälen bei den Vorlesungen voll besetzt waren und etliche Studierende noch stehen mussten. Als ich mein Studium 1975 begann, merkte man wohl im Ministerium, dass nun genug Lehrkräfte vorhanden waren, und es wurde zum ersten Mal ein Numerus Clausus für das Studium eingeführt. So „schrumpften“ wir Erstsemester von vormals 1200 auf 400. Doch nach meiner Lehramtsanwärterzeit 1981, zum 2. Staatsexamen, kam die nächste Bremse in Bayern: Der Schnitt, der nur die 2. Prüfung betraf, wurde eingeführt. Ein Teil von uns damals wurde sofort in das Beamtenverhältnis übernommen, ein Teil ins Angestelltenverhältnis und etliche, die auch nicht wirklich „schlecht“ abgeschnitten hatten, kamen zwar auf die Warteliste, konnten aber ihren angestrebten Beruf in der Schule erst mal nicht ausüben. Eine mir bekannte Lehrerin zum Beispiel, die hervorragend abgeschnitten aber keinen Führerschien hatte, wurde weit weg aufs Land versetzt. Es wurde keinerlei Rücksicht genommen. Nachdem diese kundtat, dass sie dort nicht öffentlich hinfahren könne, wurde lieber auf sie verzichtet. Es kam mir vor, als ob auf Gutsherrenart über uns verfügt wurde. Na ja, es gab ja genug Lehrerinnen und Lehrer!
Gegen Ende der 80-er Jahre machte sich der Lehrerüberschuss auch endlich mal positiv für uns bemerkbar: Die Unterrichtspflichtzeit wurde auf 27 Wochenstunden gesenkt, die Stundentafel der Schülerinnen und Schüler betrug zwei Stunden mehr. Wir hatten Zeit, mit den Kindern vernünftig zu lernen. Dass diese Entlastung nur wenige Jahre andauern würde, ahnten wir damals nicht. Schon bald in den 90-er Jahren durften wir wieder 28 Unterrichtsstunden pro Woche arbeiten, die Stundentafel wurde um zwei Stunden gekürzt. Diese Entwicklung steigerte sich, so dass schon vor der Jahrtausendwende ehemals „ausgemusterte“ Lehrkräfte angeschrieben wurden, doch wieder einzusteigen, und das erste verpflichtende Arbeitszeitkonto eingeführt wurde. Kaum konnte dieses Konto allmählich zurückgegeben werden, fing man auch schon wieder an, bei den Prüfungen kräftig „auszusieben“. Prüflinge mussten um hundertstel Stellen bei der Gesamtnote zittern – verbeamtet, angestellt, auf die Warteliste? So manche gute Lehrkraft ging so dem Staat und somit unseren Kindern, verloren. Denn nicht jede wollte sich dem beugen. Und es gab schließlich auch noch andere erstrebenswerte Berufe!
Man war aus den Erfahrungen nicht klug geworden! Dass es nach dem Überschuss bald wieder einen Mangel geben würde, war zwar uns Lehrkräften und Verbänden klar, dem Kultusministerium aber offensichtlich nicht. Nun hat sich die Lage arg zugespitzt. Seit 2019/20 können wir nicht mehr auf Antrag früher in den Ruhestand, Sabbatjahre sind nicht mehr möglich, das verpflichtende Arbeitszeitkonto ist wieder da, nicht familienbezogene Teilzeit wird nur mehr mit wenigen Stunden gewährt, die Klassenstärken wurden wieder angehoben, Quereinsteiger werden gesucht, pensionierte Lehrkräfte angeschrieben, doch noch mit einigen Stunden weiter zu arbeiten usw.
Die Ideen zur „Unterrichtsversorgung“ sind vielfältig!
Karikatur von Johanna Bähnisch-Frößl
Auch wenn ich meinen Beruf, zunächst als Lehrerin, dann zusätzlich in der Beratung und lange in der Schulleitung, als den zu hundert Prozent richtigen für mich empfand und ihn immer liebte, er mir Berufung und Erfüllung war, hat er doch Spuren am Nervenkostüm und Blutdruck hinterlassen. Der Gedanke, wieder, wenn auch nur mit wenigen Stunden, in die Schule zu gehen und meine Urlaube an den Schulferien auszurichten, war grauenhaft für mich. In mir regte sich auch Wut, weil wir Pensionisten ja schon etliche fette und magere Jahre hinter uns hatten, die das Kultusministerium zu verantworten hatte. Nun sollten wir diese Suppe mit auslöffeln, damit in der Öffentlichkeit dargestellt werden kann, es seien genug Lehrkräfte vorhanden
Doch der Wunsch als Pensionistin die Lehrkräfte und Kinder, die heutzutage durch Corona und den Lehrermangel so extrem belastet sind, zu unterstützen, war und ist in mir vorhanden.
Meine Fähigkeiten will ich ja gerne noch Schulkindern zukommen lassen. So arbeite ich ehrenamtlich seit dem Frühjahr 2020 als Lernpatin in einer nahe gelegenen Grundschule, unterstütze dort Schülerinnen und Schüler individuell in Deutsch und Mathematik. Zwar bin ich fest zwei Unterrichtsstunden pro Woche zur Differenzierung in den Stundenplan einer 3. Klasse eingebunden – doch wenn ich im Urlaub bin, dann bin ich weg, ganz ohne schlechtes Gewissen. In der Pause korrigiere ich immer einen Stapel Hefte, um auch die Lehrerin ein wenig zu entlasten. Bei Unterrichtsgängen komme ich gerne als Begleitperson mit.
In den Ferien sind in der LMU die Prüfungen zum 1. Staatsexamen. Verbeamtete Lehrkräfte können zur Prüfungsaufsicht verpflichtet werden. Um hier den Lehrkräften die wohlverdienten Ferien ohne verpflichtende Unterbrechung zu gönnen, habe ich mich bereit erklärt, bei Prüfungen die Aufsicht zu übernehmen. Die Termine werden mit dem Schulamt abgesprochen. Dabei lernte ich einige pensionierte Lehrkräfte aus verschiedenen Schularten kennen, die genau aus dem gleichen Grund etliche Male früh aufstehen und um 7:00 Uhr in der LMU zur Aufsicht parat stehen.
Außer meines Engagements für den MLLV ist das so meine Art, die Lehrkräfte bei dem momentanen Lehrermangel ein wenig zu unterstützen. Und es gibt allein in meinem Bekanntenkreis pensionierte Lehrerinnen, die dies ehrenamtlich auf andere Weise machen:
Eine Kollegin springt an ihrer ehemaligen Schule immer ein, wenn alle Stricke im Vertretungsplan reißen.
Eine Kollegin kümmert sich jede Woche an fest gelegten Uhrzeiten um die Lehrer- und die Schülerbücherei in ihrer früheren Schule.
Eine Kollegin nutzt ihre langjährigen Erfahrungen im Vorkurs Deutsch und lernt mit Kindergartenkindern.
Der Ideen und Möglichkeiten. wie pensionierte Lehrkräfte trotz leidiger Erfahrungen mit dem „Schweinezyklus“ des Lehrerüberschusses und Lehrermangels, versuchen, die heutige Lehrer- und Schülerschaft zu unterstützen, sind vielfältig. In den Interviews erfahren Sie auch mehr.
Jede einzelne ehrenamtliche Tätigkeit ist ein Tropfen auf dem heißen Stein – aber viele Tropfen …..
Interview mit Andreas Langer
Herr Langer, Sie waren viele Jahre Schulamtsdirektor in München-Stadt. Das Wohlergehen der Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler war Ihnen immer wichtig. Ein besonderes Anliegen waren und sind bis heute für Sie die Kinder. So haben Sie sich nach Ihrer Pensionierung als Lernpate an der Schule, in deren Sprengel Sie wohnen, engagiert.
Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten war angenehm und sehr gut. Jede Woche wurde mit der Lehrerin besprochen, wie ich am besten helfen kann. Zu Beginn des Schuljahres fand ein Kennenlerntreffen mit den Lehrkräften, den Klassenelternsprechern und den Lernpaten statt. Vor Weihnachten, vor Ostern und vor dem Schuljahresende gab es ein gemeinsames Frühstück.
Wie wurde und wird Ihr ehrenamtliches Engagement von den Beteiligten gewürdigt?
Die Lernpaten wurden zu allen Veranstaltungen der Schule eingeladen. Beim Schulfest würdigte die Schulleiterin die Arbeit der Lernpaten und überreichte kleine Geschenke.
Seit der Flüchtlingswelle unterrichten Sie ukrainische Erwachsene. Wie kamen Sie zu diesem Ehrenamt?
Ich las in der Zeitung, dass der Verein "Miteinander leben in Hadern" Menschen sucht, die bereit sind, einen Deutschkurs für ukrainische Flüchtlinge zu geben. Daraufhin meldete ich mich.
Welche Herausforderungen sind damit verbunden?
Das Sprichwort "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr" stimmt nicht. Aber es ist für die Teilnehmer, von denen drei 65 Jahre alt sind, trotz allen Eifers nicht einfach, die neue Sprache zu lernen. Bei vielen Themen kann es schnell sehr emotional werden. So flossen beim Thema Familie bei dem Satz "Ich habe einen Sohn" die Tränen. Doch wir lachen auch viel miteinander.
Was würden Sie pensionierten Lehrkräften empfehlen, worauf Sie achten sollten, wenn sie die schulische Arbeit unterstützen wollten?
Ich würde empfehlen, zu überlegen, wieviel Zeit ich wöchentlich investieren kann und will. Dann würde ich genau besprechen, was von mir erwartet wird und wie die organisatorischen und räumlichen Voraussetzungen sind.
Sie werden erleben, dass diese Arbeit sehr befriedigend ist und große Freude macht.
Vielen Dank für das Gespräch!
Das Interview führte Barbara Mang
Interview mit Annemarie Sigel
Frau Sigel, Sie waren Lehrerin im Angestelltenverhältnis und sind seit knapp zwei Jahren im Ruhestand. Dennoch arbeiten Sie weiterhin 7 Stunden pro Woche an Ihrer ehemaligen Schule.
Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen?
Ich wollte nicht ganz abrupt, im Januar 2020, in den Ruhestand gehen.
Durch die deutlich reduzierte Stundenzahl erschien es mir kräftemäßig machbar. Der nicht abbrechende Kontakt zu Kolleg*innen lässt mich weiterhin am schulischen und „gesellschaftlichen“ Leben sinnvoll teilnehmen.
Wie gestaltet sich Ihre Arbeit an der Schule?
Ich unterrichte in unterschiedlichen Klassen. Dieses Jahr z.B. Kunst in der fünften, Förderunterricht und Deutsch in der ersten und zweiten Klasse und Ethik in allen vier Grundschuljahrgangsstufen.
Wie wird Ihr Engagement in der Schule / von der Schulbehörde wertgeschätzt?
Ich bin ein vollwertiges Mitglied des sehr netten Kollegiums.
Wie sind Ihre weiteren Pläne bezüglich der schulischen Unterstützung?
Sollte es mir gesundheitlich gut gehen, so würde ich gerne weiter mitarbeiten.
Wenn ein Kollege / eine Kollegin in den Ruhestand geht und sich mit dem Gedanken trägt, mit einigen Stunden weiter zu arbeiten, was würden Sie ihm / ihr raten?
Ratschläge sind immer schwierig zu erteilen. Wichtig erscheint mir, dass man mit Freunde weiter machen will und sich nicht überlastet fühlt.
Vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Gabriele Seilmeier
Vorsorge zur Versorgung
Gertraude Scherber, ehemals langjährige Verwaltungsangestellte an der Grundschule Am Hedernfeld in München, und ihr Mann Jörg zogen im Alter von Mitte 70 Jahren von einem Reihenhaus in eine 2-Zimmer-Wohnung im „Betreuten Wohnen“ um.
Interview von Gabriele Seilmeier
Seit einem halben Jahr lebt Ihr beide nun in einer „Betreuten Wohnung“ im Seniorenheim St. Gisela in Gräfelfing. Was hat Euch zu diesem Schritt bewogen?
Wir wollten gegen altersbedingte Einschränkungen im Reihenhaus und im täglichen Leben rechtzeitig vorbeugen, auch nachdem wir keine familiäre Hilfe vor Ort haben. So konnten wir noch alles selber regeln.
Was unterscheidet eine „Betreute Wohnung“ von anderen Wohnformen?
Beim „Betreuten Wohnen“ wird zwischen Mietvertrag und Betreuungsvertrag unterschieden. Im Mietvertrag sind Notruf, Beratung, Vermittlung von Dienstleistungen sowie gesellschaftliche und kulturelle Leistungen enthalten. Über den Betreuungsvertrag können „freiwillig“ zusätzliche Wahlleistungen über Verpflegung, Hauswirtschaft, häusliche Krankenpflege abgeschlossen werden, die an interne oder externe Kräfte vermittelt werden. Der Mieter kann sich diese Leistungen aber auch selbst extern beschaffen.
Wie seid Ihr auf dieses Heim aufmerksam geworden?
Beim Vorbeifahren hat uns die Anlage, aufgelockert mit viel Grün direkt an der Würm, gut gefallen.
Was waren die Gründe, warum Ihr euch genau für dieses Heim entschieden habt?
Ein Grund war die überschaubare Größe, besonders auch die Lage mit viel begehbarer Natur im näheren Umfeld. Auch dass man keine Verpflichtung zur Teilnahme an Verpflegung und Veranstaltungen eingeht, wie das z.T. in anderen Anlagen ist. Dazu kommt, dass sich im selben Areal ein Altersheim und ein Pflegeheim befinden mit der Möglichkeit zur Kurzzeitpflege oder des Bewohnens einer Pflegewohnung zusammen mit dem Partner. So kennen wir das Umfeld für den „Fall der Fälle“ schon.
Ist der Wohnraum für Euch ausreichend und bezahlbar, konntet Ihr eigene Möbel mitbringen?
Ja, 65 Quadratmeter für uns zwei sind genug und bezahlbar. Besonders die großzügigen ergänzenden Räume wie das große Kellerabteil, der Fahrradkeller, die Gemeinschaftswaschküche und die Tiefgarage bieten auch noch Raum. Alles ist behindertengerecht. Die Wohnung war leer und stand uns voll zur Verfügung.
Wie haben sich die Umstellung und die Eingewöhnung gestaltet?
Wir wurden durch die Mitarbeiter und die Mitbewohner sehr freundlich empfangen, so fühlten wir uns sofort sehr wohl und daheim. Insgesamt herrscht ein sehr netter und menschlicher Umgang im Haus. Auch sind wir spürbar erleichtert über die nun geregelten Abläufe für das Alter und die Auflösung unnötigen Ballastes.
Was gefällt Euch besonders am Betreuten Wohnen?
Wir haben Sicherheit im Alter bei weiterhin persönlicher Unabhängigkeit.
Was würdet Ihr Senioren empfehlen, die sich mit dem Thema „Wohnen im Alter“ auseinandersetzen?
Zuerst einmal muss man sich klar werden, was man grundsätzlich will, wie die familiären und finanziellen Bedingungen dazu sind. Man sollte sich rechtzeitig über die passenden Möglichkeiten, am besten im größeren vertrauten Umfeld, informieren und verschiedene Einrichtungen ansehen. Dann ist es wichtig, sich frühzeitig anzumelden, da es oft enorme Wartezeiten gibt, bis etwas frei wird.
Vielen Dank für das Interview!
Gabriele Seilmeier
Gleich vor den Toren Münchens: Kloster Fürstenfeld
Am 13. Juli, bei strahlendem Sonnenschein, flog der Seniorenkreis des MLLV aus, um das nahe gelegene Kloster Fürstenfeld mit Barockkirche zu besichtigen.
Auch durch die gute und sorgfältige Organisation von Ehepaar Hilgers und Gudrun Hecker wurde die Unternehmung ein großes Vergnügen und eine Bereicherung. Danke dafür.
Warum liegt das Kloster da, wo es liegt? Dies hat einen etwas makabren Grund. 1256 ließ Ludwig II., Herzog von Wittelsbach, seine Frau samt Dienerin köpfen, weil er ersterer Untreue unterstellte. Zwar bereute er dies später, aber es war geschehen. Noch fehlte der Thronfolger, was eine gewisse Nervosität verursacht haben mag.
Der Papst bekam Wind von der Sache und war empört. Er stellte ein Ultimatum: Entweder ein Kreuzzug nach Jerusalem oder die Gründung eines Klosters. Also gründete Ludwig ein Kloster "auf des Fürsten Feld".
Es ließen sich 1263 zwölf Zisterziensermönche hier nieder, weiß gekleidet und mit strengen Ordensregeln. Der Ort lag nahe der Handelsstraße nach Augsburg strategisch günstig. Und so erwirtschafteten die Mönche bald viel Geld mit Landwirtschaft, Fischerei und Salzhandel. Da floss einiger Gewinn in die Schatullen der Wittelsbacher und Kloster Fürstenfeld mehrte die Macht und das Ansehen der Dynastie als Haus- und Grabkloster.
Nach manchem Niedergang und einigen Zwischenstationen wurde 1690 die heutige Anlage gebaut. Ein Trakt wurde von Max II. Emanuel genutzt, beispielsweise für seine Jagdgesellschaften, der Abt wohnte würdig im 1. Stock, die Mönche hatten ihre Räume und es war auch Platz für andere Nutzungen, wie Hundezucht und mehr.
1803 wird das Kloster im Zuge der Säkularisation aufgelöst, 30 Mönche ziehen aus, die bedeutensten Einrichtungsgegenstände und die Bücherei gingen an den Kurfürsten oder wurden versteigert. Ein Tuchfabrikant erwarb das Anwesen, konnte es aber nie zu wirtschaftlicher Blüte führen aufgrund der schlechten Finanzlage im ganzen Reich durch die napoleonischen Kriege.
Die prächtige Ausgestaltung, teilweise durch Antonio Viscardi, blieb in vielen Teilen erhalten.
Bemerkenswert die vielfältige Nutzung heute dieses riesigen Gebäudekomplexes, die auch immer mal wechselte. In einem Trakt, dem freskengeschmückten Kurfürstensaal, ist heute eine Hochschule der Polizei untergebracht. Die großen Wirtschaftsgebäude beherbergen eine neue Bühne, den Stadtsaal und ein Restaurant. Darunter liegt ein kleiner Saal, ebenfalls für Veranstaltungen geeignet.
Zwischenzeitlich bekam auch der Mönchstrakt andere Funktionen. Er diente als Invalidenunterkunft, Verwaltungsstandort und Unteroffiziersschule.
Das früher als Schmiede genutzte sehr ultramoderne neue Gebäude ist jetzt für alle zugänglich als Bildhauerei mit Lithowerkstatt.
Als Höhepunkt unseres Rundgangs besichtigten wir die prächtige Barockkirche, für die Zisterzienser gegründet und der Mutter Gottes geweiht. 1700 Grundsteinlegung, 1740 Einweihung und 1760 Vollendung der Innenausstattung. Bekannteste Künstler hier sind die Brüder Appiani und Asam. Ungewöhnlich ist der imposante Hochaltar, der die Chorfenster einbezieht. Das "heilige Schauspiel" der christlichen Heilsgeschichte ist am Torbogen zu bestaunen.
Unmöglich, die Vielfalt zu beschreiben, ohne zu langweilen: Einfach hinfahren, auch öffentlich und selber genießen!
Gutes Essen, Museum und Spazierwege laden zum Verweilen ein. Dies nahmen wir auch gerne in Anspruch.
Dorothea Wilhelm
Kaum zu glauben, aber wahr! Zum Zustand der Pflege im Alter.
Anlässlich der Mitgliederversammlung der Pensionisten am 22.06.2022 hatte Alexander Volta das Ehepaar Fussek zum Thema Pflege und Wohnen im Alter eingeladen.
Bernd Wahl, Abteilung Recht im MLLV, war als Gast zugegen. Beide Fusseks sind Sozialpädagogen im Ruhestand und ausgewiesene Experten ihres Fachs. Obwohl Claus Fussek schon wiederholt zu Gast war, ist das Thema Pflege doch so komplex, dass immer wieder andere Aspekte zur Sprache kommen. Schwerpunkt seines Vortrags war diesmal die häusliche Pflege. Erschütternd die Zahl, nämlich 70% der alten und pflegebedürftigen Menschen erfahren diesen Liebesdienst von Angehörigen.
Diese berichten fast durch die Bank von einer unglaublichen Beanspruchung und meist schwerer Überforderung. Diese wird auch kaum durch die häufige Zuschaltung von ambulanten Pflegediensten gemildert. Auch diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oft gehetzt mit wenig Zeit für die einzelnen Verrichtungen, geschweige für persönliche Zuwendung, auf die es ja eigentlich dringend ankäme. Bezeichnend und beschämend, dass bei einer Demonstration des Vdk, die auf die Missstände im großen Stil aufmerksam machte, die pflegenden Angehörigen nicht teilnehmen konnten, weil sie durch ihren Dienst nicht abkömmlich waren.
Auf das "Tabu im Tabu" wurde seitens Herrn Fussek hingewiesen, nämlich die häusliche Gewalt, die nicht selten aus Erschöpfung und Verzweiflung gegen die Wehrlosen ausgeübt wird. Nicht leichter werden die Dinge, falls die emotionale Beziehung schon früher nicht so rosig war. Da werden schon mal alte Rechnungen beglichen.
Ohne die "Perlen aus Osteuropa" bräche das System sowieso komplett zusammen. Diese sind jedoch teuer, meistens werden sie "schwarz" beschäftigt und auch dann belaufen sich die Kosten auf über 3000 € im Monat. Kranken- und Haftpflichtversicherung? Oft Fehlanzeige, aber unabdingbar!
Das neue Gesetz, das die Ausbeutung dieser, meist Frauen, beenden soll, kann man getrost als einen Schuss in den Ofen bezeichnen. Insgesamt belaufen sich die Kosten dann, bei offizieller Beschäftigung, auf 15000 € im Monat. Urlaub, rotierende Pflegekräfte, Wohnraum und viele vorgeschriebene Auflagen mehr, führen zu diesem Betrag. Wer kann sich das leisten? Also arbeiten 80% schwarz und wollen dies auch, denn das meiste Geld der Angemeldeten schlucken Agenturen, die teilweise wahre Haifischbecken sind. Eine sehr gute Tagespflege bietet beispielsweise der "Rosengarten" in Allach und das Memory Zentrum in der Nymphenburger Straße in München direkt. Viele Angehörige, zumal wenn sie alleine sind, isolieren sich selbst, es fehlen Kraft und Stimmung für schöne Unternehmungen.
Frau Fussek referierte über die Alten- und Service-Zentren (ASZ), die über das ganze Stadtgebiet verteilt sind. Die Trägerschaft liegt jeweils zur Hälfte bei der Landeshauptstadt und sozialen Verbänden.
Hier werden verschiedenste Angebote unterbreitet, auch altersgemäß breit gefächert. Die Möglichkeit, sich ehrenamtlich zu engagieren, zahlreiche Gruppenangebote wahrnehmen zu können, Ausflüge mitmachen zu können oder die Treffen zum gemütlichen Beisammensein direkt vor Ort, sind nur einige davon.
"Präventive Hausbesuche" gehören ebenfalls ins Portfolio. Sich rechtzeitig beraten zu lassen, was möchte ich eigentlich und was möchte ich keinesfalls, werden in Ruhe erörtert. Wichtig auch die Beratung zu Finanzfragen, Wohngeld, Sozialhilfe, Stiftungen, kostenloses Mittagessen können durchgesprochen werden. Auch Adressen alternativer Wohnformen, von denen es natürlich auch viel zu wenige gibt, hat das ASZ vorrätig.
Es kann über die rechtzeitige Erstellung von Patientenverfügung, Vorsorge- und Betreuungsvollmacht gesprochen werden. Diese Dinge sollten beizeiten bedacht und mit den Angehörigen beraten werden.
Kommt es zu einem amtlichen Betreuer, kann man Pech oder Glück haben.
Die (wenigen) guten sind schwer ausgebucht und unter den schlechten hatten beispielsweise die bedauernswerten Bewohner des inzwischen geschlossen Skandalheims in Schliersee zu leiden...
Wer Hospizbetreuung im Ernstfall wünscht, soll dies dringend in die Leerzeilen der Patientenverfügung eintragen! die (lächerlichen) 90! Plätze für ganz München sprechen wiederum Bände.
In der Rathausinformation ist eine recht brauchbare Broschüre "Ratgeber für alte Menschen" zu haben.
Wenig erbaut, aber gut informiert, gingen wir dann zum gemütlichen Teil mit Speis und Trank über.
Dorothea Wilhelm
Landsberg am Lech – ein historisches Kleinod
Bummeln Sie mit uns durch die malerische Altstadt!
Vom Bahnhof nur wenige Schritte entfernt und wir waren an der Lechbrücke mit Blick auf die Altstadt Landsberg – steigend vom Flussufer bis in die steile Höhe des Hochufers. Auf der rechten Seite fließt der Lech langsam träge dunkelgrün durch die Auenlandschaft, links rauscht und fällt er weißgleißend über vier breite Wehrstufen in sein kiesiges Bett.
Auf dem weiten Hauptplatz, einem gepflasterten Marktplatz mit Marienbrunnen, empfing uns unsere Stadtführerin, Frau Anita Peterhansel. Von dort hatte man einen guten Blick auf die hohe Stuckfassade des Rathauses, gestaltet vom Rokoko Baumeister Dominikus Zimmermann. Baujahr AD MDCCXIX (zu 1719), darüber Figuren, links Caritas – Herz als Symbol für Liebe, in der Mitte das Kreuz – Symbol für Glaube, rechts Figur mit Anker – das Zeichen für Hoffnung. Versinnbildlicht mit den Farben rot, weiß, grün finden sie sich im Stadtwappen wieder.
Die Häuser rund um den Marktplatz stehen unter Ensembleschutz, alle gut erhalten, weil Landsberg von einer Zerstörung im Weltkrieg verschont blieb. Oberhalb der „Schöne Turm“, - innen kühl, gut zur Aufbewahrung von Fetten – deshalb auch „Schmalzturm“ genannt.
An der Rückseite des historischen Rathauses versteckt befindet sich der Anbau des neuen Rathauses. Zwischen diesen Gebäudeteilen, vor dem Eingang zu öffentlichen Toiletten, verstaubt und hohl eine Büste von Maximilian II, die einst den Rathausgiebel zierte. Ein würdiger Ort? Ein königlicher Empfang? Na, es war immerhin die Rettung vor der Müllverwertung.
Hinunter zum Flößerplatz am Lechwehr - schon in der Römerzeit ein Transportweg von Füssen bis zur Donau. Der Name „Lech“ stammt aus dem Keltischen: „Licca – der rasch Fließende“. Wie in München sicherte sich Heinrich der Löwe mit der Brücke über den Lech den Zoll für den Salzhandel und brachte der Region Wohlstand. Auch die Ableitung des Mühlbaches ab dem Wehr sicherte Einnahmen für Müller und Bäcker, was zu großer Not führte, als das Wehr brach und der Bach austrocknete: Kein Wasser – kein Brot.
Harte Zeiten während des 30 jährigen Krieges: Eine Legende berichtet: Junge Frauen stürzten sich aus Angst vor Vergewaltigung vom „Jungfernsprungturm“ in den Lech. Seine Spitze lugt am Hochufer über die Baumwipfel. Kaum möglich so ein Weitsprung, aber vielleicht brachten die Glockenröcke der jungen Frauen die Idee für die Erfindung von Fallschirmen.
Weiter ging es in die Hintere Salzgasse zum Salzstadel. 1985 wurden die Räume zu Eigentumswohnungen umgewandelt, die heute hauptsächlich vermietet sind.
Fuhrleute durften eine Nacht bleiben, währenddessen wurde mit Winden die Salzfracht unter dem hohen Dach in Sicherheit gebracht. Den Durst löschten 19 Bierbrauereien. Bier war in damaliger Zeit das sauberste Getränk, auch für Kinder. Es durfte nur aus Malz, Hopfen und Wasser bestehen, eine Landsberger Auflage bereits vor dem bayerischen Reinheitsgebot.
Durch das Tor des Schmalzturmes kommt man zum ehemaligen Spital am Spitalplatz, in dem heute eine Galerie untergebracht ist. Daneben befindet sich die Grundschule am Zwingereck und ein Brunnen mit zwei Kindern als Figuren, die Ruten tragen. Dazu erzählte Frau Peterhansel: „Am Tag des Rutenfestes ging der Lehrer mit den Kindern in den Wald, und jedes Kind durfte sich „seine“ Rute aussuchen.“
Es folgte ein schöner Spaziergang durch die Altstadt mit Häuschen, die durch ihren bunten Blumenschmuck faszinieren, davor Bankerl, Tische und Stühle an der Hausmauer und Kübelpflanzen.
In der Blatterngasse standen wir vor dem Brechhaus, in dem Gebrechliche und Kranke früher untergebracht wurden. Ein zusätzliches Guckloch am Fenster ließ einen Ausblick auf die untere Gasse zu. Auf der anderen Lechseite gab es ein Haus für Leprakranke. Kranke wurden an ihrer Kleidung erkannt: ein langer Mantelumhang, ein hoher spitzer Hut und Klapperl. Sie lebten von Almosen.
Leicht zu übersehen, aber lustig die Gestaltung an einer Hauswand vom Landsberger Maler Hans Dietrich: am Fensterbrett eine freche Maus, unten am Hauseck eine Katze, die begehrlich hinaufschaut.
Dominikus Zimmermann war der Baumeister der Johanniskirche, die 1754 geweiht wurde. Die Figuren auf dem Hauptaltar zeigen die Taufe Jesu durch Johannes, der Hintergrund ist gemalt. Der Wessobrunner Stuck wird ähnlich wie bei einem Marmorkuchen aus verschieden farbigen Gipsmassen zusammengesetzt und geknetet als formbare Masse, die Scagliola-Technik genannt wird. Das Deckenfresko wurde von Thalheimer gestaltet und zeigt Szenen aus dem Leben von Johannes dem Täufer.
Besonders schön soll es bei nachmittäglicher Sonnenbeleuchtung in der Kirche sein.
Weiter ging es zum Hexenturm, in dem es neun „Hexen“ gegeben haben soll, doch alle kamen geläutert und lebend wieder heraus. Zu verdanken ist das wohl dem Orden der Jesuiten, der fortschrittlich die Hexenverfolgung nicht mehr duldete. Deshalb trauten wir uns auch im Gasthaus „Am Hexenturm“ zu Mittag zu speisen
Noch ein gedanklicher Abstecher zur Festungshaft Hitlers in Landsberg, wo der erste Teil von „Mein Kampf“ entstand, aufgeschrieben von Rudolf Heß.
Ein schöner interessanter Ausflug in netter Gemeinschaft bei strahlendem Wetter!
Johanna Baehnisch
Ehre, wem Ehre gebührt!
Ehrung unserer Pensionistinnen und Pensionisten
Jedes Jahr ehrt der MLLV seine langjährigen Mitglieder mit einer Urkunde und einem Buchgeschenk im Rahmen einer feierlichen Festveranstaltung. In den Jahren 2020 und 2021 musste dies aufgrund der Pandemie leider entfallen. Doch nun, Ende Mai 2022, konnte der Ehrenabend wieder im Hotel Eden-Wolff stattfinden. Aus dem Kreis der Fachgruppe Pensionisten Aktiv wurden folgende Damen und Herren geehrt:
Gudrun Hecker für 65 (jetzt 67) Jahre Mitgliedschaft
Volker Körner für 60 (jetzt 61) Jahre Mitgliedschaft
Ellen Rudolph für 50 (jetzt 53) Jahre Mitgliedschaft
Lothar Schmidt für 50 (jetzt 52) Jahre Mitgliedschaft
Getrud Hilgers und Margret Maetschke für 50 (jetzt 51) Jahre Mitgliedschaft
Christa Bopp und Gabriele Seilmeier erhielten in dankbarer Anerkennung für herausragendes und verdienstvolles Wirken innerhalb und außerhalb des Verbandes die goldene Ehrennadel.
Wir freuen uns mit unseren aktiven Pensionistinnen und Pensionisten und bedanken uns für die langjährige Treue zum MLLV.
Barbara Mang
Zeitgenössische Kunst hochaktuell
„Living in One World – Dreaming in Another“ ist der Titel der Kunstausstellung von Shirin Neshat, die die Fachgruppe Pensionisten am 6. April besuchte. Als die Ausstellung im November 2021 in der Pinakothek der Moderne eröffnet wurde, ahnte man genauso wenig wie zu dem Zeitpunkt als ich sie für uns aussuchte, wie hochaktuell die Thematik zu dem Zeitpunkt, an dem wir sie besuchten, sein würde.
Die international bekannte Künstlerin, Fotografin und Filmemacherin Shirin Neshat, 1957 im Iran in einer gebildeten, westlich gewandten Familie geboren, ging als Siebzehnjährige in die USA zum Studium. Als sie 1990 zurückkehrte in ihre Heimat, hatte die islamische Revolution ihr Land extrem verändert. Nach kurzer Zeit zog sie wieder zurück in die USA nach New York City. Einen zweiten Versuch, in den Iran zurückzukehren, brach sie bald ab, da es nicht mehr „ihr Land“ war. Sie kehrte danach nie mehr in die Heimat zurück.
Gerade wir Pensionisten können uns gut an die Zeiten erinnern, an das Persien unter dem Schah und die islamische Revolution von 1979, die uns in der damaligen Zeit als junge Lehrkräfte erschütterte. Viele Menschen aus der gebildeten Bevölkerung des Irans wanderten in den darauffolgenden Jahren in westliche Länder aus.
Wenn man Shirin Neshats Biographie kennt, wird einem klar, dass ihre Hauptthemen in den künstlerischen Werken Identität, Heimat und Macht sind. Der immer gegenwärtige Bezug der Künstlerin darauf, zusätzlich auch auf die Vergangenheit im Zusammenhang mit dem Hier und Jetzt, brachte uns die hervorragende Kunstführerin, Frau Allgaier, nahe. Mit ihrem Hintergrundwissen konnten wir die Kunstwerke, zumeist Fotographien mit Texten in Farsi und Filme, verstehen, in Verbindung bringen, durchdringen und uns berühren lassen. Die intensiven Gespräche der teilnehmenden Pensionistinnen bezeugten, dass alle beeindruckt und betroffen von den Werken waren. Gerade im Zusammenhang mit Shirin Neshats Exilerfahrungen, in denen sie beobachten konnte, welche Verheerungen totalitäre Regimes unter Menschen anrichten, ähnlich dem momentanen Krieg in der Ukraine!
Ein äußerst gelungener, hochinteressanter Ausflug in die zeitgenössische Kunst, auf deren brisante Aktualität wir alle gerne verzichtet hätten.
Gabriele Seilmeier
Erfahrungsberichte von Teilnehmern
Was sagen eigentlich Mitglieder der Fachgruppe Pensionisten zu den Aktionen und Angeboten?
Hier kein paar Eindrücke: Weiterlesen...
Ruhestand – Ja bitte? – Nein danke?
In der Märzausgabe 2021 der MLZ beschäftigte sich Gabriele Seilmeier mit dem Thema, wie der Einstieg in den Berufsausstieg gelingen kann. Daran anknüpfend haben sich drei Kolleginnen bereiterklärt, ihre persönlichen Erfahrungen zu schildern. Ihnen sei unser Dank gewidmet. Weiterlesen...
PENSIONISTEN AKTIV Präsent. Aktiv. Vorausschauend.
Präsent: Stammtisch
Aktiv: Altstadtrundgang in Ingolstadt
Vorausschauend: Pensionistenversammlung zum Thema „Pflege geht uns alle an“
Lichtblicke
Nach der Delegiertenversammlung Mitte November 2020 übernahm ich gemeinsam mit Gabriele Seilmeier die Fachgruppe Pensionisten im MLLV als Nachfolge von Volker Körner und Christa Bopp. Hochmotiviert sammelten wir Ideen, schmiedeten Pläne und gingen auf Erkundungsgänge für kommende Unternehmungen mit unseren aktiven Pensionisten.
Und dann kam alles anders! Der nächste Lockdown bremste uns aus. Stammtische mussten gecancelt, Ausflüge abgesagt werden. Weihnachten und Silvester durften nur im engsten Kreis gefeiert werden (weiter lesen ...)
Pensionisten aktiv bei Corona
Am 22. Juli fand - wie in der MLZ angekündigt - unser zweiter Stammtisch unter Coronabedingungen statt. Diesmal fanden sich gleich 18 aktive Pensionisten ein, sie saßen im Freien und es gab viel zu erzählen und zu besprechen.
In diesem Jahr führt der MLLV am 13./14. November seine Delegiertenversammlung durch und damit werden auch für die „Fachgruppe Pensionisten aktiv“ Wahlen nötig. Unser schon traditioneller Wahlleiter Peter Vahlensieck war wieder gerne bereit die Wahl fachkundig zu leiten.
Pensionisten | Ausflug in die Anfänge
Auch aktive Pensionisten müssen vor dem winzigen Coronavirus kapitulieren und Stammtische und Ausflüge absagen. Dann bleibt aber auch Zeit für Erinnerungen und da haben wir eine Menge zu bieten.
Im Februar 2006 wurden Christa Bopp zur stellvertretenden Leitung und Volker Körner als Leiter der Fachgruppe Pensionisten vom Bezirksausschuss des MLLV gewählt und nahmen sich gleich allerhand vor: 10 Stammtische, 5 Ausflüge und 2 Pensionistenversammlungen sollten jedes Jahr stattfinden. Für dieses erste Vorbereitungsteam fanden sie noch zwei fleißige Helfer: Ildico Jansco und Wolfgang Henninger.
Die Stammtische fanden damals noch im Rhaetenhaus, einer urigen Gaststätte mit kleinem Wirtsgarten, statt. Die Wirtin musste später wegen Renovierung schließen, wir fanden aber eine neue schöne Bleibe gleich um die Ecke im Hansahaus. Unsere Vorsitzende Waltraud Lucic ließ es sich nicht nehmen uns gleich im ersten Jahr (Foto 2006!) zu besuchen.
Schnell wurde es Tradition am letzten Mittwoch im Monat (außer August und Dezember) ins Rhaetenhaus (und heute Hansahaus) zu pilgern, gut mit der U2, Haltestelle Königsplatz, zu erreichen.
Der erste der fünf Ausflüge 2006 führte nach Augsburg, damals noch 6 Teilnehmer, eine Zahl, die sich bald auf 15 – 25 einpendelte. Wir zeigen eine kleine Auswahl an Fotos aus den ersten Jahren.
Computerkurs
An zwei Novembernachmittagen fand der Computerkurs 2019 statt. Jede der fünf Teilnehmerinnen erhielt einen Laptop gestellt; die dazugehörige Software und das Anschauungsmaterial mit den Fotos hatte der Kursleiter Volker Körner zusammengestellt. Zusammen mit seiner Stellvertreterin Christa Bopp bildeten sie das Leitungsteam – ein „Lehrer/Schüler“-Verhältnis, von dem wir in unserer aktiven Zeit nur träumen konnten!
Eingangs wurden 1o Tipps für gute Bilder vorgetragen und gleich mit Kamera oder Handy ausprobiert (unser Foto am Beispiel Selbstauslöser-Aufnahme).
Die digitale Bildbearbeitung war sehr umfangreich und zog sich über zwei Nachmittage hin. Hier nur einige wenige Beispiele: schiefe Fotos ausrichten, Helligkeit und Kontrast, verändern, den besten Ausschnitt mit gutem Vordergrund wählen oder Effekte wie z.B. 3D-Bilder herstellen.
Also ein umfangreiches Programm, die Teilnehmerinnen waren daher froh, dass sie alle Konzepte schwarz auf weiß nachhause tragen konnten. Wieder ein gelungener Computerkurs und ein Jubiläum: (inzwischen der 20. Computerkurs.)
Eine hervorragende Führung im Lenbachhaus
Unsere Führerin Frau Straetmans erwartete uns schon in der Ausstellung bei der Tafel mit den wichtigsten Lebensdaten. Hierzu gab sie uns einen umfangreichen Überblick, daraus eine kurze Zusammenfassung.
Die beiden bedeutenden Künstlerpersönlichkeiten Alexej von Jawlensky (1864–1941) und Marianne von Werefkin (1860–1938) zählen zu den wegweisenden Figuren der expressionistischen Avantgarden und sind noch nie in einer gemeinsamen Ausstellung gezeigt worden. Unsere Schau unternimmt es nun zum ersten Mal, beide als Künstlerpaar vorzustellen. Fast dreißig Jahre waren sie in Leben und Werk eng miteinander verbunden.
1896 waren beide gemeinsam aus Sankt Petersburg nach München gekommen. Werefkin unterbrach hier zunächst für zehn Jahre ihre malerische Tätigkeit, um sich der Förderung von Jawlenskys Talent zu widmen.
Mit Wassily Kandinsky und Gabriele Münter hielten sie sich 1908 in Murnau auf und fanden hier gemeinsam zu einer expressiven und starkfarbigen Malerei. Während Jawlenskys Murnauer Landschaften zunehmend abstrakter wurden, entwickelte Werefkin ihre spezifische Figurenmalerei.
Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs gingen Werefkin und Jawlensky ins Schweizer Exil, wo sie in engsten räumlichen Verhältnissen miteinander lebten und arbeiteten, bevor sie sich 1921 schließlich trennten. Werefkin blieb bis zu ihrem Tod in Ascona.
Es folgten Details zu den einzelnen Gemälden. Frau Straetmans, die als Mitarbeiterin die Ausstellung von Anfang an begleitete, berichtete spannend vom Ankommen der Leihgaben bis zu den Erlebnissen bei der Hängung, wenn bestimmte Bilder zum ersten Mal nebeneinander hingen. Großer Beifall am Schluss für diese kenntnisreiche und lebendige Führung.
Unsere Referentin für adventliche Ausflüge
So nennen wir im Vorbereitungsteam unsere Kollegin Elisabeth Schatz bereits nachdem sie schon etliche Jahre für uns wunderschöne Adventsausflüge organisiert hat. Dazu hat sie noch Margret Maetschke „angeworben“ die mit ihr nun das Adventsteam bildet. Für uns ist das so selbstverständlich, dass die Urheberschaft des Ausfluges nach Memmingen im Bericht in der letzten MLZ gar nicht erwähnt wurde. Dies ist also eine günstige Gelegenheit das nachzuholen und mit Lob und Dank zu würdigen. Es steckt viel Arbeit dahinter, das Ziel vor Ort zu erkunden, Lokale und Züge auszusuchen, eine Führung bestellen, usw. Auf unserem Foto (gleich stellvertretend für das ganze Vorbereitungsteam) die beiden auf der Heimfahrt – sicher noch in einer Nachbereitung beschäftigt.
Von Schlitzohren und anderen Besuchern der weltlängsten Burg zu Burghausen
Am 9. Oktober war Dauerregen angesagt, So trafen sich nur 10 wetterfest ausgerüstete Pensionisten zum Ausflug nach Burghausen. Am Stadtplatz angekommen nahmen wir im Hotel zur Post am für uns herbstlich geschmückten Tisch Platz. Alle waren mit den dort servierten Speisen sehr zufrieden.
Dann ging es den Hofberg hinauf zum Curaplatz, wo wir unseren Stadtführer Herrn Jockenhöfer trafen. Er führte uns zum Eingang der Burg mit dem bayerischen Wappen und nahm uns kompetent und humorvoll mit auf eine Zeitreise ins Mittelalter. Er erklärte, dass Schlitzohren hier in alten Zeiten keinen Einlass bekamen. Ursprünglich war es einer, den tatsächlich ein Schlitz im Ohr zierte. Es war die Strafe für verschiedene Vergehen und unehrenhafte Burschen durften die Burg nicht betreten. Wir jedoch durften alle hinein und gelangten in den 6. Burghof mit der Rentmeisterei. Besonders sehenswert war im 5. Burghof die spätgotische Hedwigskapelle. (weiter lesen ...)
Sommerausflug der MLLV – Pensionist*innen aktiv
Wo andere gerne Urlaub machen, dahin fuhren 19 Damen und Herren, aktiv: nach Tegernsee zum Tegernsee. Der Himmel weiß und blau, baierisch, ein Bilderbuchsommertag. Leicht geneigt zum See hin der Kurpark, in dem das kleine, aber feine Museum des Olaf Gulbransson liegt. Hier wird seit 1966 sein Leben und Werk bewahrt, lebendig gehalten und weiterhin erforscht. Im Jahre 2008 wurde der unterirdisch liegende Erweiterungsbau eröffnet, so dass zusätzliche Sonderausstellung eingerichtet werden können. Eine höchst engagierte und dynamische Dame durfte die Gruppe als Begleiterin genießen. Einführend stand die gewaltige Künstlerpersönlichkeit Gulbransson im Mittelpunkt, der feinfühlig Personen und seine Landschaft aufspürte, aber in seinen Karikaturen beißenden Spott aufs Blatt bringen konnte. (weiter lesen ...)
Zum Advent nach Nördlingen (Kopie 1)
Gleich 30 Seniorinnen und Senioren trafen sich am 5. Dezember zum adventlichen Ausflug nach Nördlingen. „Hbf. 9.15 Uhr, Gleis14“ lautete die Kurzbotschaft, der alle folgten. Dabei durften wir auch vier neue Teilnehmer begrüßen. Nach einem kurzen Spaziergang bestiegen wir am Reimlinger Tor die Stadtmauer und wanderten auf dem überdachten Wehrgang mit interessanten Ausblicken auf die Altstadt mit der Neumühle und dem Stadtgraben bis zum Baldinger Tor; immerhin die Hälfte der mit 2,6 Km längsten vollständig erhaltenen mittelalterlichen Stadtmauer Deutschlands. Nach dem Abstieg erreichten wir gleich vor dem Stadttor unser Restaurant „Schlössle“ und konnten uns bei einem guten Mittagessen mit schönem Blick auf die Stadtmauer stärken (weiter lesen ...)
Auf nach Rosenheim
Auf nach Rosenheim lautete das Motto am 10.10. beim Herbstausflug der Pensionisten. Obwohl Rosenheim alle vermeintlich kennen, trafen am Bahnhof doch 20 Teilnehmer ein. Als erstes ging es dann im Zentrum von Rosenheim über eine Himmelsstiege ins Holztechnische Museum. Hier erwartete uns ein begeisterter Führer und machte uns mit den biologischen, physikalischen und technischen Eigenschaften des wichtigen Werkstoffs Holz vertraut. Wir erfuhren viel über die Bearbeitung des Holzes mit Hilfe alter und moderner Werkzeuge und sorgfältig hergestellter beweglicher Anschauungs- und Funktionsmodellen.
Bild- und Schrifttafeln und Videofilme ergänzten die Informationen. Praktische Beispiele für die gezeigten Holztechniken viele. Da Weihnachten nicht mehr ganz weit entfernt ist, deckten sich einige bereits mit handgemachten Weihnachtsgeschenken aus Holz ein. (weiter lesen ...)
Ein rundum gelungener Ausflug nach Ulm
Ein rundum gelungener Ausflug nach Ulm 21 Pensionisten des MLLV trafen sich am Hauptbahnhof zum Ausflug nach Ulm. Trotz ungewissem Wetterbericht schien –wie meist bei unseren Ausflügen – die Sonne. Da wir im richtigen Zugteil saßen, war es eine Fahrt ohne Umsteigen. In Ulm angekommen spazierten wir zum Mittagessen ins Fischerviertel ins Restaurant „Zunfthaus der Schiffleute“, einem malerischen Fachwerkbau mit schwäbischen Spezialitäten. (weiter lesen ...)
STAMMTISCH TROTZ GRIPPEWELLE
Siebzehn Besucherinnen und Besucher kommen im Jahres-Durchschnitt zum Stammtisch ins Hansahaus, mal mehr, mal weniger. Im noch nicht ganz frühlingshaften März schlug dann die Grippewelle zu, da waren wir wieder weniger. Doch gab es viele Grüße von zuhause per mail oder Telefon an „alle“. Das zeugt doch vom großen Zusammenhalt und der Freundschaft in dieser Runde.
SILVESTER IN PETERSBURG
Silvester in Petersburg, oder darf es etwas weiter weg sein? Dies wurden die Pensionisten des MLLV bei ihrer ersten Pensionistenversammlung in diesem Jahr am 6. März im BLLV-Haus am Bavariaring gefragt. Doch erst die Vorgeschichte: Die Gemeinschaft der Senioren im BLLV (unser Dachverband der Pensionisten auf Landesebene) und auch die Fachgruppe Pensionisten des MLLV haben schon seit Jahren gute Kontakte zum Reisedienst des BLLV – hier vertreten durch Frau Michalovic. Als die Frage anstand, einmal etwas Näheres über den Reisedienst zu erfahren, hat unser Fachgruppenleiter den RD zur Pensionistenversammlung eingeladen und Frau Michalovic sagte sofort ihre Teilnahme zu. Ganz aus der Praxis wurden eine Reise über Silvester/Neujahr 2018/19 – eine Kombination aus Feier und Besichtigungsprogramm - und auch andere Reisen und die Vorteile einer Buchung über den BLLV-Reisedienst besprochen. Anschließend konnte der Leiter der Rechtsabteilung des MLLV, Bernd Wahl, noch etliche Fragen und Probleme aus dem rechtlichen Bereich, z. B. Beihilfe, Versicherungen, Pflege, u. ä. behandeln und der Fachgruppenleiter Themenwünsche für die nächsten Treffen sammeln.