Padlet – als Lernplattform

Digitales Lernen – Ein Begriff, der während der Corona-Pandemie stark in den Mittelpunkt rückte. Insbesondere in Phasen, in denen kein Präsenzunterricht möglich ist, ist man als Lehrer darauf angewiesen dem Bildungsauftrag digital nachzukommen. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichsten Möglichkeiten, um dies umzusetzen – eine davon ist das Padlet.

Ich bin Lehrerin an einer Mittelschule in München und unterrichte als Klassenleitung eine 5. Deutschklasse. Im und für den Distanzunterricht verwende ich die Onlineplattform Padlet. Diese hat sich als sehr effektiv und gewinnbringend für mich und meine Schüler herausausgestellt. Deshalb möchte ich die Vorteile und den Mehrwert dieser Plattform aufzeigen sowie Tipps für die Verwendung geben. Dies basiert auf meinen eigenen Erfahrungen aus der Unterrichtspraxis.

Was ist das Padlet?

Das Padlet ist eine digitale Pinnwand. Es bietet der Lehrkraft eine einfache und unkomplizierte Möglichkeit Dateien jeglicher Art (PDF, Videos, Audiodateien, Links, Arbeitsaufträge, Notizen, etc.) übersichtlich und klar strukturiert den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung zu stellen. Ohne sich registrieren zu müssen können die Schüler durch einen QR-Code oder einen Link auf die Plattform schnell und einfach zugreifen. Großer Vorteil ist, dass das Padlet auch über internetfähige Smartphones aufgerufen werden kann.

Die Schülerinnen und Schüler können je nach Vorgabe und Bedarf das bereitgestellte Material herunterladen, ausdrucken, bearbeiten und zur Korrektur an die Lehrperson zurücksenden oder direkt online bearbeiten. Durch eine klare Strukturierung und Anordnung der Lerninhalte ist das Padlet auch mit Sprachdefiziten leicht zu verstehen und einfach zu bedienen. Zudem kann mit Padlet auch ganz einfach über ein Chatportal kommuniziert werden. Als kleine Information: Schimpfwörter können durch einen Mausklick vom Administrator mit „Emojis“ ersetzt werden. Für die Lehrerinnen und Lehrer, die das Padlet erstellen, fallen bei den ersten drei Padlets keine Kosten an. Die weiteren Padlets sind dann jedoch kostenpflichtig.

Wie erstelle ich ein Padlet?

Zunächst öffnet man die Internetseite padlet.com. Man kommt dann auf die Startseite der Pinnwand. Dort meldet man sich entweder an, wenn man schon ein Konto hat oder man registriert sich. Dazu klickt man auf den pinken Button „REGISTRIEREN“. Es ist nicht nur eine Registrierung über die E-Mailadresse möglich, sondern auch durch ein Apple-, Google- oder Microsoftkonto.

Anschließend erstellt man ein Padlet, in dem man links oben auf seinem Dashboard (Übersicht über alle Padlets, die man erstellt hat) klickt. Dort beginnt man dann mit der Auswahl des Padletdesigns. Es gibt verschiedene Layouts, wie beispielsweise die Wand, die wie eine reale Pinnwand aussieht oder eine Unterhaltung, die wie ein Chatportal aufgebaut ist. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit, das Padlet im Design einer Leinwand, einer Liste, eines Storyboards, eines Regales, einer Karte oder einer Timeline zu erstellen. Je nach Belieben und Verwendungszweck kann ein bestimmtes Design ausgewählt werden.

Sobald man sich für eine Strukturierung der Pinnwand entschieden hat, kann man beginnen, Dateien und Notizen auf das Padlet zu laden. Ich habe mich für meine Klasse für das Design „Wand“ entschieden. Die Schulfächer habe ich den jeweiligen Heftfarben angepasst. Eine Notiz erstellt man, indem man rechts unten auf das pinke „+“ klickt. Anschließend schreibt man in das Notizfeld eine Nachricht und lädt die jeweilige Datei hoch oder fügt einen Link zu einer anderen Internetseite oder Lernapp ein.

Wenn man sein Wunschpadlet erstellt hat, kann man die Schülerinnen und Schüler zur Lernplattform einladen - entweder durch einen Link oder einen QR-Code. Dazu klickt man auf die drei Punkte, die rechts oben auf der Seite angezeigt sind, und klickt dann auf „teilen oder einbetten“. Anschließend wählt man die Möglichkeit des Teilens aus, die man verwenden möchte und sendet es den jeweiligen Personen zu.

Außerdem ist es möglich, die Lehrkräfte, die auch in der Klasse unterrichten, zum Padlet einzuladen und diesen die Rechte zu geben administrative Aufgaben zu erledigen. Unter anderem können diese auch ihre Arbeitsaufträge für die Kinder selbstständig auf das Padlet laden und bearbeiten. So kann der Klassenlehrer durch seine Kollegen unterstützt werden.

Ich lade den Kindern jede Woche die Aufgaben der jeweiligen Fächer auf das Padlet. Diese senden mir ihre Aufgaben entweder ausgedruckt, ausgefüllt und abfotografiert oder digital ausgefüllt über E-Mail zurück, und erhalten dann ein Feedback von mir. Ich korrigiere die Aufgaben digital mit meinem Tablet und dem dazu passenden Stift.

Fazit

Das Padlet bietet meiner Meinung eine tolle Art und Weise den Schülerinnen und Schülern Aufgaben für das Lernen zu Hause bereit zu stellen. Nicht nur das ansprechende Design, sondern auch die kinderleichte Bedienung sprechen für sich.

Sophia Betz (Abteilung Kommunikationskoordination)

Ergänzung zum Datenschutz:

Trotz aller Einfachheit und allen Vorteilen, die die Oberfläche mit sich bringt bleibt dennoch für alle Lehrkräfte, die mit dem Padlet arbeiten bzw. arbeiten wollen zu bedenken, dass man, wie bei allen Online-Programmen, den Datenschutz beachtet, da die Materialien im Internet veröffentlicht werden.