Grüne fordern Sofortschutz vor PCB
Aus dem Bildungsausschuss
Erneut dringenden Bedarf an der Eduard-Spranger-Schule angemahnt Seit Jahren sorgen erhöhte PCB-Raumluftwerte in der Mittelschule an der Eduard-Spranger-Straße für Schlagzeilen. Ein Neubau der Schulanlage war vom RBS immer wieder um Jahre verschoben worden und ist derzeit ab 2022 geplant. Dieser Termin ist für die Grünen „inakzeptabel“.
Nun haben die Grünen einen Dringlichkeitsantrag gestellt, in dem das Referat für Bildung und Sport aufgefordert wird, „kurzfristig (bis zum Beginn des neuen Schuljahres) Maßnahmen zu ergreifen, um die Schülerinnen und Schüler sowie die Beschäftigten an der Eduard-Spranger-Schule vor weiteren Überschreitungen der PCB-Zielwerte zu schützen. Falls dies nur durch den Abriss und den Neubau der Schule zu bewerkstelligen ist, ist sofort – und außerhalb des Schulbauprogramms – mit den dafür nötigen Arbeiten und Planungen zu beginnen und als Alternative zu den belasteten Klassenzimmern sind Container zu errichten.“
Martin Göb-Fuchsberger
Kommentar
Gesundheit muss Vorrang haben!
RBS muss Fürsorgepflicht ernst nehmen – auch am Hasenbergl Erhöhte PCB-Werte sind kein Luxusproblem, sondern eine Gefahr, die die Stadt ernst nehmen muss. Über Jahre hat sich gezeigt, dass die vom RBS verschriebenen Hausmittelchen – besonders häufiges Lüften und intensivere Reinigung – nicht ausgereicht haben, um den laut PCB-Richtlinie langfristig tolerablen „Vorsorgewert“ von 300ng/m³ Raumluft zu erreichen. Die öffentlich zugänglichen Zahlen deuten sogar auf eine gestiegene Belastung in einigen Räumen der Mittelschule hin – von bis zu 1674ng/m³ ist aktuell die Rede.
Spätestens jetzt muss jedem klar sein: Die Zeit für Beruhigungspillen und Placebos ist vorbei, schließlich ist PCB krebserregend. So hatte es auch die Stadt schon einmal gesehen. In der SZ war noch 2017 zu lesen: „Endgültig steht fest, dass die Schule wegen der Belastung und weiterer Mängel 2019 abgerissen und neu gebaut wird.“ Und jetzt? 2022, ganz bestimmt...
Während allüberall fleißig Schulen gebaut und saniert werden, drängt sich einem der Eindruck auf, dass das Hasenbergl immer wieder „vergessen“ wird. Schüler aus benachteiligten Familien, die die Sprengelpflicht an das marode Haus bindet, müssen dort genauso wie ihre Lehrkräfte und das pädagogische Personal einen Großteil ihrer Lebenszeit verbringen. Dieser Zustand ist in der Tat „inakzeptabel“. Ich hoffe sehr, dass sich die Mehrheitsfraktionen nun endlich dieser Sichtweise anschließen und die nötigen Sofortmaßnahmen einleiten!
Martin Göb-Fuchsberger