„Ein ganz klares Zeichen: Es besteht Handlungsbedarf!“
So die stellvertretende Bildungsausschussvorsitzende im Landtag zur Fachlehrerpetition
Die Fachlehrerpetition wurde nach zweimaliger Terminverlegung im Landtag behandelt. CSU, Freie Wähler und AfD empfehlen „Material“. Bündnis 90/Die Grünen, FDP und SPD wollen einen weiterreichenden Beschluss. SPD grätscht sich für die Fachlehrerrinnen und Fachlehrer sogar ein. Eva Gottstein (Freie Wähler) ruft das Kultusministerium dazu auf, noch in diesem Schuljahr Ergebnisse vorzulegen. Kultusminister Piazolo bietet Waltraud Lučić ein Gespräch zum Nachbereiten des Themas Fachlehrer an.
„Die Fachlehrer sind uns alle wichtig“ betont Eva Gottstein, die stellvertretende Bildungsausschussvorsitzende. „Wir wollen was machen“. Gottstein denkt an eine Teilungsgrenze bei der Gruppenbildung, eine Stundenangleichung, Zuweisung von Anrechnungsstunden oder eine Annäherung bei der Besoldung. Zu einer Gleichstellung zu den Kolleginnen und Kollegen der jeweiligen Schulart könne es nicht kommen.
Bei dem Vorschlag, die Petition „Die Situation der Fachlehrerinnen und Fachlehrer verbessern“ als Material zu verabschieden, meldet sich die bildungspolitische Sprecherin der SPD Dr. Simone Strohmayer zu Wort: „Ich habe gerade von dir, liebe Eva, mehr erwartet als du es vertagt hast. Dass man solange braucht, um es dann doch letztendlich nochmal zum Ministerium zurückzusenden, das finde ich traurig. Es ist eine Situation die wir schon eine ganze Weile haben und dass da Handlungsbedarf besteht wissen wir auch und vor allen Dingen in der zweiten Petition wird die Situation ganz konkret dargestellt.“
Eva Gottstein antwortet direkt: „Arbeitszeit und vor allem Besoldung können nicht in einer Petition abgehandelt werden. Es ist ein Gesamtgefüge und ich denke das weiß der BLLV und Material ist ein klares Zeichen, es besteht Handlungsbedarf.“
Die ehemalige Fachseminarleiterin Gudrun Brendel-Fischer (CSU) betonte, dass sie sich als ehemalige Fachlehrerin, der diese Problemstellungen bewusst sind, sehr freuen würde wenn der BLLV bei den nächsten Haushaltsverhandlungen im Vorfeld über den Bayerischen Beamtenbund auf seine Prioritätenliste der Forderungen der Petition stellt.
Strohmayer bittet wenigstens um einen Zeitkorridor für die Behandlung der Petition, damit sie nicht versandelt. Gottstein sieht die Gefahr auf keinen Fall. Sie geht davon aus, dass „der Ausschuss noch in diesem Schuljahr Berichte vom Kultusministerium bekommt, was daraus geworden ist.“
Harald Niedermair, Landtagsbeauftragter des Kultusministeriums, meldet sich noch kurz vor der Abstimmung zu Wort: „Ich darf auf Frau Strohmayers Sorge hin versichern, dass wir selbstverständlich auch zu Eingaben, die als Material verabschiedet worden sind, dem Ausschuss einen Bericht erstatten, wenn beispielsweise Haushaltsverhandlungen anstehen, wie dieser Maßgabe Rechnung getragen wird.“
Die Petition wird vom Bildungsausschuss als Material verabschiedet, ausgenommen der SPD. Sie spricht sich dagegen aus. Wenn es wenigstens eine Würdigung geworden wäre, hätte die SPD mitstimmen können, so Dr. Simone Strohmayer.
Keine Sorge, der BLLV/MLLV kümmert sich ebenso darum, dass die Petition nicht versandelt. Ein entscheidendes Jahr steht den Fachlehrerinnen und Fachlehrern bevor. Der BLLV, der MLLV-Vorstand und sowohl die Fachgruppeneiter als auch Arbeitskreisleiter werden die Zeit zu nutzen wissen. Bei der Dillinger Fachtagung am 15. Oktober wird Ministerialdirigent Walter Gremm vor 250 Fachlehrerinnen und Fachlehrern ein Grußwort im Namen des Kultusministers sprechen. Wir werden berichten!
Waltraud Lučić