Abgehängt - Masken als Eintrittskarte für ein „normales“ Schulleben

In den Münchner Schulen gibt es im Moment keine Normalität. Schüler und Lehrer trifft man in den sonst so lebendigen Schulen selten. 

Kindern und Jugendlichen fehlt ihre Schule, ihr persönlicher Raum sich außerhalb vom Elternhaus zu sozialisieren und selbst zu entdecken. Eigene soziale Kontakt sind für die Entwicklung der Kinder eigentlich so wichtig.

Die Pandemie lässt Schulen zu Geisterstädten werden. Die Maske ist Mittel zum Zweck um ein Zusammentreffen zu ermöglichen. Die Maske raubt uns aber auch unseren Ausdruck. Mir als Lehrer ist es schwer gefallen komplette Maskenklassen täglich im Unterricht zu sehen. Seit September habe ich kein Kind und keinen Jugendlichen lachen sehen. Die Maske hat dies verdeckt! Das macht mich traurig – was aber löst es in den Kindern aus?

Der Gedanke zum Bild

Eine Garderobe voller Masken. Die Schüler sind zu Hause. Masken sind die Eintrittskarte zum Schulbetrieb. Die Kinder und Jugendlichen sind durch die Pandemie regelrecht „abgehängt“ und in Wartestellung. In Reih und Glied versammeln wir uns vorsichtig im Klassenzimmer, auf dem Schulhof und überall wo wir im schulischen Kontext zusammentreffen. Alles ist geregelt, alles muss sicher sein und immer wieder ist die mögliche Gefahr der Ansteckung im Hinterkopf. Über uns und dennoch durch die Garderobe abgegrenzt die Freiheit – der Himmel oder das Weltall. Wir wünschen uns alle gemeinsam wieder einen normalen Schulbetrieb und unser normales Leben zurück. Mit oder hoffentlich auch bald wieder ohne Maske fiebern wir gemeinsam vorsichtig darauf hin.

Titelfoto und Text: Sebastian Waßmann