Gemeinsam für Umweltschutz aktiv werden

 

Fifty-Fifty geht in die nächste Runde – mehr Anreize für die Beteiligten

Am 10. November fand die Auftaktveranstaltung zum überarbeiteten Ressourcensparprogramm Fifty-Fifty-Aktiv statt. An der kurzfristig in den digitalen Raum verschobenen Veranstaltung nahmen ca. 80 interessierte Lehrkräfte und Erzieherinnen teil. Stadtschulrat Florian Kraus begrüßte die Teilnehmenden und bedankte sich für das große Engagement aller Beteiligten.

Zu Fifty-Fifty-Aktiv sprach MLLV-Abteilungsleiter Martin Göb-Fuchsberger mit Asya Unger und Markus Mitterer, Projektleitung Fifty-Fifty-Aktiv, Pädagogisches Institut – Zentrum für Kommunales Bildungsmanagement im Referat für Bildung und Sport (RBS-PI-ZKB).

MLZ: Worum geht es bei Fifty-Fifty-Aktiv?

„Fifty-Fifty-Aktiv“ ist das Ressourcensparprogramm für Münchner Schulen und städtische Kindertageseinrichtungen. Damit wird es ganz einfach, sich aktiv für den Klima- und Umweltschutz einzusetzen. Jede*r Einzelne kann etwas bewegen und es lohnt sich auch: Wie der Programmname schon sagt, kommen 50% der gesamten Einsparungen den Einrichtungen zugute.
Das Programm sensibilisiert und motiviert Schulen und Kindertageseinrichtungen, bewusst und sparsam mit Ressourcen umzugehen und durch einfache Verhaltensänderungen möglichst viel Strom, Heizenergie und Wasser einzusparen.

MLZ: Einige Münchner Schulen beteiligen sich schon seit vielen Jahren an Fifty-Fifty. Was ist das Neue bei Fifty-Fifty-Aktiv?

Mit der Erweiterung von Fifty-Fifty zu Fifty-Fifty-Aktiv rücken neben den Maßnahmen zum Ressourcensparen auch pädagogische Aktivitäten stärker in den Fokus und werden zukünftig auch belohnt. Zusätzlich zu den Themen Strom, Heizenergie und Wasserverbrauch kommt nun auch offiziell die Abfallvermeidung und -trennung in den Fokus.
Neben der sogenannten „Einsparprämie“ kann nun durch unterschiedliche Aktivitäten und Projekte, die zum Klimaschutz beitragen, eine zusätzliche sogenannte „Aktivitätenprämie“ erzielt werden. Das kann zum Beispiel eine „plastikfreie Woche“ sein, die Schulung von Energiescouts oder Müllsammel-Aktionen. Auch strukturelle Aspekte, wie zum Beispiel regelmäßige Fifty-Fifty-Aktiv-Teamtreffen, partizipative Prämienverwendung oder regelmäßige Kommunikation in der Schulfamilie können hier einfließen.
Aktivitäten, Projekte und Strukturen werden zukünftig in einem Online-Fragebogen erhoben und durch eine Jury bewertet. Besonders engagierte Einrichtungen können so künftig eine höhere Prämie als bisher erzielen.
Durch die neue Aktivitätenprämie können auch Einrichtungen, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr viel Energie mehr einsparen können – zum Beispiel weil die Technik im neuen Gebäude größtenteils automatisiert ist oder das Einsparpotenzial bereits ausgeschöpft ist – noch von dem Programm profitieren.

MLZ: Was erwartet sich das Referat für Bildung und Sport (RBS)?

Wir hoffen, dass das neue Modell Anreize schafft, sich auf vielfältige Weise mit Klima- und Ressourcenschutz auseinanderzusetzen und noch mehr Einrichtungen motiviert werden, bei Fifty-Fifty-Aktiv mitzumachen. Die Prämie soll zudem die Einrichtungen und vor allem die engagierten Personen belohnen und sie gleichzeitig motivieren, weiter dranzubleiben.
Außerdem ist das Programm auch im Zusammenhang mit der in Arbeit befindlichen städtischen BNE-Konzeption “BNE VISION 2030“ und der städtischen Klimaschutzstrategie zu sehen: Zum einen zählen gerade Schulgebäude zu den größten Energieverbrauchern der öffentlichen Hand. Zum anderen bieten Schulen als Orte des Lernens einen idealen Raum, um Kinder und Jugendliche frühzeitig für Klimaschutz zu begeistern und sensibilisieren.

MLZ: Mit welchem Aufwand muss man rechnen?

Für Projekte und Aktivitäten sind alle ein bisschen gefordert, vom THV über die/den Fifty-Fifty-Aktiv-Beauftragte*n bis hin zur Schulleitung. Natürlich ist auch das Interesse der Schüler*innen gefragt. Wie viel zusätzliche Zeit man in das Projekt steckt, hängt auch davon ab, wie viel in dem Bereich ohnehin schon gemacht wird. Den Verwaltungsaufwand für Fifty-Fifty-Aktiv versuchen wir so gering wie möglich zu halten.

MLZ: Welche Unterstützung leistet das RBS?

Das Fifty-Fifty-Aktiv-Team organisiert und koordiniert regelmäßig Informations- und Vernetzungstreffen, bei denen sich die Beteiligten auch mit Kolleg*innen austauschen können. Zusätzlich erhalten teilnehmende Einrichtungen Informationen über aktuelle Themen, Aktionen und Wettbewerbe rund um die Themen Klimaschutz, Abfall, Energie- und Wasserverbrauch.
Außerdem haben wir einen Begleitordner entwickelt, der es den Beauftragten vor Ort erleichtern soll, das Programm umzusetzen. Ein neuer Newsletter und weitere Beratungsangebote durch unseren Partner Green City e.V. sollen Anregungen liefern und bei der pädagogischen Umsetzung helfen.
Und wir unterstützen ganz konkret mit Geräten und Materialien, die für das Energiesparen nützlich sein können, wie Thermometer, schaltbare Steckerleisten oder Energiemessgeräte. Diese können teilnehmende Einrichtungen bei uns kostenlos bestellen.

MLZ: Mit welchen Effekten kann eine Schule rechnen?

Erfreulicher Effekt ist, dass sich das Nutzungsverhalten der Kinder und Jugendlichen positiv im Sinn von Ressourceneinsparungen, Klima- und Umweltschutz verändert. Verbunden mit einer positiven Außenwirkung für die Einrichtung! Und wenn die Prämie richtig genutzt wird, kann das für viele Beteiligte noch eine zusätzliche Motivation sein, Projekte umzusetzen.

MLZ: Was haben sich die Schulen von dem Einspargewinn gekauft?

Da werden ganz verschiedene Projekte unterstützt. Aus pädagogischer Sicht ist es sinnvoll, dass die Prämie vor allem für die Kinder und Jugendlichen verwendet wird, beispielsweise für die Finanzierung von Ausflügen und Projekttagen, für die Bepflanzung des Schulgartens, für pädagogische Materialien oder weitere Klimaschutzaktivitäten. Am ehesten trägt die Prämie zur Motivation bei, wenn möglichst viele mitentscheiden dürfen, was mit dem Gewinn passieren soll. Partizipation und Transparenz sind also wichtige Voraussetzungen für eine sinnvolle Prämienverwendung.

MLZ: Wie können sich interessierte Einrichtungen näher informieren bzw. beteiligen?

Alle relevanten Informationen finden Sie auf www.muenchen.de/fifty-fifty-aktiv oder Sie schreiben eine E-Mail an fifty-fifty-aktiv(at)muenchen.de.

MLZ: Herzlichen Dank für diese Informationen. Ich wünsche unseren Schulen viel Erfolg mit diesem Programm und danke Ihnen und Ihrem Team für die Unterstützung!